Chancen und Risiken einer Bewertung
Inzwischen kennst du verschiedene Bewertungsportale und hast schon einiges über die verschiedenen Bewertungstypen erfahren. Jetzt erfährst du mehr über die Nutzung dieser Portale.
Werden die Bewertungsportale bereits genutzt?
Eine Unicensus-Studie befragte über 1.000 Studenten, von denen bestätigten über 50% noch nie ein solches Bewertungsportal für die Jobsuche benutzt zu haben. Klingt fast so, als würde ich in meinen Artikel über etwas Unwichtiges schreiben? Na gut, vor noch nicht allzu langer Zeit waren die Bewertungsportale in der Tourismusbranche für viele auch noch nicht so relevant. Und jetzt? Geht es um Online-Shopping dann lesen rund ¼ der Käufer immer Bewertungen, fast die Hälfte lesen Bewertungen häufig, und nur 4% behaupten nie Bewertungen vor dem Kauf zu lesen. Der Rest liest Bewertungen zumindest gelegentlich.
Arbeitgeber Bewertungsportale gibt es zwar schon seit mehreren Jahren, aber eines sollte man nicht vergessen: Die Portale stecken immer noch in den Kindeschuhen. Arbeitgebermarketing wurde in den letzten Jahren immer mehr zum Begriff. Warum glaubst du wohl? Weil Unternehmen verstanden haben, dass auch sie sich bei dem Bewerber*innen bewerben müssen. Bewerber*innen sind keine Bittsteller (mehr). Und wo erkundigten sich Bewerber bis dato? Bei ehemaligen oder derzeitigen Mitarbeitern. Werden Portale wie jobvoting, meinchef, kununu oder glassdoor noch bekannter, werden sich Bewerber mit Sicherheit (zusätzlich) auch dort über das Unternehmen informieren.
Das Verfassen einer Bewertung
Als Außenstehender können so manche Bewertungen sehr amüsant sein. Trotzdem sollten man beim Verfassen einer Bewertung einige Punkte beachten:
- Egal, welche Meinung du hast, deine Bewertung hilft künftigen Bewerber*innen bei der Orientierung. Aus diesem Grund muss deine Bewertung sachlich und ehrlich sein.
- Du bist verärgert und möchtest dich am Unternehmen rächen? Schlafe lieber noch einmal drüber. Liegt es wirklich nur am Unternehmen, oder vielleicht auch ein wenig an dir selbst?
- Viele Unternehmen nutzen konstruktive Kritik, um an ihrer Arbeitgebermarke zu arbeiten. Deine ehrliche Bewertung kann die Arbeitsbedingungen verbessern. Konstruktive Kritik ist kein Rundumschlag.
- Du bist noch im Unternehmen? Achtung! Je nachdem, wie konkret du mit deinen Angaben zur negativen Kritik wirst, kann es unter Umständen zu einem Karrierekiller werden oder sogar zu einer Kündigung führen. Ob sich positive Bewertungen auch positiv auf deine Karriere auswirken… da bin ich mir nicht ganz so sicher.
Chancen und Risiken der Arbeitgeberbewertungen
Eine gute Bewertung des Unternehmens wird mittelfristig zweifelsohne dazu beitragen, ein Unternehmen am Arbeitsmarkt attraktiver zu machen. Im Zweifelsfall wird sich ein Bewerber eher für ein Unternehmen mit positiven Bewertungen entscheiden als für ein Unternehmen mit schlechten oder gar keinen Bewertungen (online oder durch Bekannte).
Fazit: Die Arbeitgeberportale benötigen noch etwas Anlaufzeit, um in der breiten Masse an Gewicht zu gewinnen. Jedes Unternehmen sollte schon jetzt vorsorgen, und sich um positive Bewertungen bemühen. Sonst kann es passieren, dass man eines Tages ohne, oder mit schlechten Bewertungen dasteht, und Konkurrenzunternehmen am Arbeitsmarkt die besten Mitarbeiter für sich gewinnen können.
Fotoquellen: smilies, Kinderschuhe
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